Sand und Schnee in den Rocky Mountains
14 05 2011Die größte Düne in Europa ist die Dune du Pyla an der französischen Atlantikküste, knapp 120 m hoch, knapp 3 km lang und 500 m breit. Ich denke, die meisten von Euch waren schon mal da, wir natürlich auch. Jetzt haben wir uns die größten Dünen Nordamerikas angeschaut, die sind 230 m hoch, 12 km lang und 4 km breit. Sie sind aber nicht am Meer, sondern in 2.500 m Höhe in den Rocky Mountains in Colorado …
Doch erstmal einen Schritt zurück: Nach sechs Wochen Wüste und Prärie haben wir das zweite Viertel unserer Traumreise begonnen, das unter der Überschrift Naturparks und Gebirge steht. Also sind wir von Kansas straight nach Westen aufgebrochen und dem historischen Santa Fe Trail gefolgt. Nach gut 300 km hat die scheinbar endlose Ebene ein Ende und die Rocky Mountains tauchen am Horizont auf. Und dann geht es auch ganz zügig bergauf.
Die Great Sand Dunes sind wirklich großartig. Durch ein einzigartiges Zusammenspiel von Wind, Schneeschmelze und Jahreszeiten hat sich der Sand aus dem Hochtal des Rio Grande zu einer gigantischen Düne aufgeschichtet, die ständig in Bewegung und doch ganz im Gleichgewicht ist. Und das auf 2.500 m Höhe und umgeben von schneebedeckten Bergkuppen, die bis zu 5.000 m Höhe aufragen.
Und natürlich sind wir kräftig in den Dünen herumgewandert, und wenn die Bergkuppen nicht wären, hat man sich an die Atlantikküste versetzt gefühlt. Aber halt wie in Amerika üblich, alles ein paar Nummern größer.
Aber mindestens genau so spannend war die einmalige Tierwelt, die sich hier entwickelt hat. In den angrenzenden Seen und Feuchtgebieten haben wir neben verschiedenen Gänsearten auch schwarze Ibisse (White-faced Ibis)
und weiße Pelikane (American White Pelican) beobachten können, die zum Teil sogar hier brüten. Und endlich auch den wunderbaren beautiful Mountain Bluebird aus dem gleichnamigen Song von Neil Young ….
Leider wurde es aber zusehends kälter, und die Ranger kündigten für den kommenden Tag einen „gemäßigten Schneeeinbruch“ an. Also sind wir am nächsten Morgen weiter Richtung Westen. Und dann hat uns der Schnee tatsächlich erwischt, und zwar ausgerechnet auf dem 3.300 m hohen Wolf-Creek-Pass. Schlagartig fiel die Temperatur auf Null, der Schnee blieb liegen. Unser Yogi hat sich aber großartig geschlagen und die Herausforderung locker bewältigt, nur Fahrer und Beifahrerin hatten anschließend leichte Spuren von Schweiß auf der Stirn.
Weniger gut erging es einigen Harley Davidsons und einem roten Porsche, die von der Straße abkamen und im Graben landeten. Aber auch hier ist außer Schreck und Blechschaden wohl nichts passiert. Wir haben uns dann im nächsten Ort hinter dem Pass im strahlenden Sonnenschein einen Bio-Kaffee und Home-made-Cake gegönnt.
Naja, und dann ging es weiter nach Durango, aber das ist eine eigene und ganz besondere Geschichte, die einen eigenen Blog wert ist.
Angelika und ich möchten uns an dieser Stelle einmal ganz herzlich für all Eure schönen Kommentare bedanken. Auch wenn wir die nicht alle einzeln beantworten, so könnt ihr sicher sein, dass wir die Kommentare mit mindestens genau so viel Ungeduld und Freude lesen wie ihr unsere Blogs.
Und dann wollen wir noch eine Neuerung einführen. Mittlerweile verfolgen auch einige amerikanische Freunde unsere Blogs, bisher allerdings ohne allzu viel zu verstehen. Daher werden wir ab jetzt immer eine ganz kurze englischsprachige Zusammenfassung anhängen.
Summary for our American friends:
After six weeks in the desert we have now started the second quarter of our journey. After visiting our good friends Tom and Patty in Kansas we headed westward to the Rocky Mountains in Colorado. The first stop were the wonderful Great Sand Dunes. Over 30 square miles and 700 feet high. And with wonderful wildlife: So we could watch the White Pelican and the White-faced Ibis …. believe it or not, some of them are breeding in this height of over 7000 feet.
But the winter came back. As we were crossing the Wolf Creek Pass (11000 feet), we got in a snowstrom. Our wonderful RV called “Yogi Bear” made it without any problems … but a red Porsche and some Harley Davidsons got off the road.
Alle 4 Jahreszeiten in so kurzer Zeit, ihr bekommt schon mächtig was geboten. Von den grandiosen Landschaften , der Natur und der Tierwelt ganz zu schweigen. Schwarze Ibisse sind mir noch nie vor die Linse gelaufen. Nehmt all diese wundervollen Dinge und Erfahrungen in euch auf und bewahrt sie euch.
Liebe Grüße aus der Heimat
Joachim